In NRW sorgt eine ungewöhnliche Aktion für Aufsehen: In den Wäldern von Affeln im Sauerland wurde ein flammenhemmendes Mittel in auffälliger pinker Farbe auf rund 200 Quadratmetern Waldboden versprüht. Die Maßnahme hat einen ernsten Hintergrund und ist nicht das einzige derartige Projekt.
Wald- und Vegetationsbrände treten immer häufiger und intensiver auf. Sie stellen ein großes Risiko für Menschen und Tieren, aber auch für den Wald als Wirtschaftsfaktor und insbesondere als Speicher für CO2 dar.
Am Samstag, 22.März 2025, wurde erstmals in NRW ein flammenhemmendes Retardant auf ca. 200 m² Waldfläche der Stadt Neuenrade in Affeln getestet. Der Test des Brandverzögerers wurde auf Initiative von @fire und in Zusammenarbeit mit Wald und Holz NRW, der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörden des Märkischen Kreises, der Stadt Neuenrade und der Feuerwehr Neuenrade durchgeführt.
Die Umstellung auf fluorfreie Schaumlöschmittel wirft insbesondere bei den Anwendern viele Fragen auf. Neben der Frage der Löschleistung möchten Nutzer gerne wissen, ob die vorhandene Löschtechnik und auch die aufgestellte Löschtaktik weiter verwendet werden kann.
Durch die wachsende Gewichtung umweltrelevanter Aspekte bei Löscheinsätzen gestaltet sich die Entscheidung für ein Löschmittel und dessen Einsatz zunehmend schwierig: Löscheinsätze müssen effizienter werden (Verknappung von Personal und Einsatzmitteln). Einsatzlagen werden durch die Verflechtung diverser Verkehrsträger im öffentlichen Raum komplexer.
Die Waldbrände in Südamerika haben unlängst erneut die verheerende Wirkung von Wald- und Vegetationsbränden aufgezeigt. Auch die vergangenen Sommer in Mittel- und Nordeuropa waren geprägt von Dürre und ausgetrockneten Wäldern, weshalb sich europäische Feuerwehren bereits intensiv auf die kommende Trockenperiode vorbereiten.
Bei einem Schaumeinsatz entscheidet nicht nur die Löschleistung, sondern auch die zur Verfügung stehende Technik, die Taktik der Feuerwehren und auch Umweltaspekte.